Prof. Dr. Andrew Ullmann

Schulfach Gesundheit? Ran an den Speck

„Die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit ist erschreckend. Bereits leichtes Übergewicht erhöht das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Typ-2-Diabetes oder Bluthochdruck. Bei Jugendlichen kam es zu einer Verfünffachung der Typ-2-Diabetes-Neuerkrankungen in den letzten zehn Jahren. Es besteht dringender politischer Handlungsbedarf, “ meint Prof. Dr. Andrew Ullmann, Obmann der FDP Fraktion im Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestages. Die derzeit debattierte Einführung der Zuckersteuer ist für ihn jedoch keine Lösung.  

Zuckersteuer - die Süße Verführung

„Die Befürworter der Steuer wollen ungesundes Konsumverhalten einschränken, setzen dabei aber auf die falschen Mittel. Menschen mit Verboten und Steuern zur Veränderung zu nötigen, widerspricht meiner Auffassung von einer liberalen Gesellschaft, in der ihre Mitglieder selbstbestimmt und souverän Entscheidungen für ihre Gesundheit treffen.

Wir dürfen niemanden für sein Essverhalten bestrafen. Vielmehr müssen wir ein stärkeres Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil schaffen und über die negativen Folgen von Fehlernährung aufklären, um unsere Bürgerinnen und Bürger zur Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zu befähigen, “ erklärt Ullmann.

Schulfach Gesundheit

Der Grundstein für dieses Bewusstsein sollte nach dem FDP-Politiker bereits in der Schule gelegt werden: “Ich fordere daher deutschlandweit in allen Schulen die Einführung des Schulfaches “Gesundheit”. Kinder und Jugendliche sollen dadurch grundlegende Gesundheitskompetenzen erhalten, angefangen von der positiven Wechselwirkung zwischen Ernährung und Sport, Warnungen vor Gesundheitsrisiken wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum bis hin zum Wissen über Impfungen, multiresistenten Erregern und Vorsorgeuntersuchungen.

Hintergrund

Laut Gesundheitsbericht der WHO sind mehr als die Hälfte der Deutschen übergewichtig. Alarmsignale löst vor allem die Zunahme des Übergewichts bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren aus. Von ihnen sind laut Robert-Koch-Institut 15 Prozent übergewichtig und 6 Prozent adipös.