Reform der Notfallversorgung ist dringend nötig
Schon in der vergangenen Legislaturperiode hatten wir als FDP-Bundestagsfraktion einen Antrag zur Reform der Notfallversorgung und der Rettungsdienste gestellt. Es freut uns, dass der Vorschlag der Regierungskommission in weiten Teilen dem entspricht.
Wir brauchen eine bessere Verzahnung von Rettungsdiensten, Krankenhäusern und ambulanter Versorgung. Nur so können wir die bestmögliche medizinische Versorgung im Notfall für Patientinnen und Patienten sicherstellen. Indem wir dafür sorgen, dass die Patienten im Notfall sofort am richtigen Ort adäquat medizinisch behandelt werden. Deshalb müssen wir grundsätzlich die Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung überwunden werden.
Es braucht aufgrund der Flut an fehlgeleiteten Patientinnen und Patienten in den Notaufnahmen eine gute Steuerung, gerne auch schon telefonisch oder telemedizinisch. Es ist gut und weitsichtig, dass die Regierungskommission hier auf das Potenzial der Digitalisierung in Form von durch Algorithmen gestützten Ersteinschätzungen in den Leitstellen hinweist.
Der Datenaufnahme- und Anamneseprozess kann durch digitale Lösungen wie die elektronische Patientenkurzakte ebenso beschleunigt werden wie die gezielte Versorgung durch KI-basierte Entscheidungshilfen bei der diagnostischen Ersteinschätzung. Hierdurch werden auch Allokationsprobleme verbessert.
Fehlanreize zur stationären Aufnahme sind leider noch durch eine unzureichende Finanzierung gegeben. Auch hier muss dringend gehandelt werden, um unnötige Krankenhausaufenthalte und damit Ressourcenmissbrauch zu vermeiden. All das darf sich aber nicht zu einem kleinteiligen Bürokratiemonster auswachsen.