Partikularinteressen dürfen Krankenhausstrukturreform nicht gefährden
Die politische Entscheidungsfindung darf sich jetzt nicht von Fallbeispielen leiten oder beeinflussen lassen. Wir müssen endlich auf die wissenschaftliche Evidenz hören und entsprechend handeln. Wenn wir jetzt jedes Krankenhaus in jedem Bundesland bei einer geplanten Strukturreform als Einzelfall behandeln, dann werden wir nie Transparenz und einheitliche Versorgungsstandards haben. Das wäre so, als würde jeder Arzt jeden Patienten nach Gutdünken und nicht nach den entsprechenden Leitlinien behandeln. Das ist für jeden vernünftigen Menschen undenkbar. Deshalb brauchen wir einheitliche Level und Leistungsgruppen.
Auch finanziell müssen die Länder endlich handeln. Das jahrelange Sparen bei den Investitionskosten hat dazu geführt, dass jetzt Insolvenzen drohen. Die notwendige Strukturreform, die mit Investitionen durch die Länder verbunden sein wird, muss deshalb teilweise von einem unterirdischen Niveau beginnen.