Organspende ausweiten und liberalisieren
Im Jahr 2022 hat die Anzahl an Organtransplantationen gegenüber dem Vorjahr erneut erheblich abgenommen. Dieser Trend darf sich nicht verfestigen. Es gilt zum einen, weiterhin eine bessere Aufklärung in der Bevölkerung und die Entscheidungsfindung zu fördern und zum anderen die vorhandenen Potenziale auszuschöpfen. Dazu gehört eine effektive Gestaltung der Organspendepraxis. Deswegen darf eine Lebendspende nicht nachrangig gegenüber einer postmortalen Spende behandelt werden. Zeitgleich muss eine Liberalisierung der Überkreuz-Lebendspende von Organen, wie sie im Ausland schon erfolgreich praktiziert wird, durch eine zeitgemäße Gesetzgebung in Deutschland ermöglicht werden. Das würde nicht nur Leben retten und Wartelisten entlasten, sondern entspräche auch internationalen Behandlungsstandards. Hier müssen wir zeitnah gemeinsam und entschieden die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.