Long Covid ist Gesellschaftsaufgabe
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Long Covid ist eine große Herausforderung für die Betroffenen, für uns als Gesellschaft und die Volkswirtschaft. Wichtig ist, die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben und Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit zu geben, sich einfacher und besser über das Krankheitsbild zu informieren und fortzubilden. Diese Maßnahmen gelten primär der Symptomverbesserung der Patienten, aber stärken auf Grund monatelanger Krankheitsausfälle durch Long Covid sekundär auch unserer Volkswirtschaft. Die finanzielle Unterstützung von Forschungsvorhaben durch den Gemeinsamen Bundesauschuss und das BMG zu Long Covid haben daher einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen.
Es ist deshalb auch essenziell, die Rahmenbedingungen für eine verbesserte Diagnostik zu schaffen. Viele Betroffene stehen vor dem Dilemma, dass Tests oft unauffällige Ergebnisse liefern und Ärztinnen und Ärzte möglicherweise noch nicht ausreichend über die spezifischen Tests informiert sind. Hier gilt es eine Anreizstruktur zur Fortbildung zu schaffen, denn die Biomarker-Forschung und einige individuelle Behandlungsstrategien zeigen vielversprechende Ansätze.
Besonders beunruhigend ist, dass viele Betroffene erst Wochen oder Monate nach ihrer COVID-19-Infektion von schweren kognitiven Beeinträchtigungen berichten. Diese langanhaltenden Symptome rauben nicht nur die persönliche Lebensqualität, sondern werfen auch Fragen zur Diagnose und Behandlung auf. Der persönliche und wirtschaftliche Schaden ist immens.
Unabhängig davon dass valide wissenschaftliche Ergebnisse Zeit benötigen, um in die normale Versorgung Eingang zu finden, bedarf es mehr wissenschaftliche Motivation und Ehrgeiz in diesem Feld zu forschen. Geld allein wird nicht die Lösung sein. Es ist Zeit für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Medizin und der Öffentlichkeit, um das Verständnis für Long Covid zu vertiefen und wirksame Lösungen in der Versorgung zu finden.“