Prof. Dr. Andrew Ullmann

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen fehlen Klimaanlagen - Bundesregierung duckt sich weg

Hitzewellen führen zu vermehrten Todesfällen, insbesondere bei älteren Menschen. So sind allein im letzten Jahr in Berlin 490 Menschen und in Hessen 740 Menschen aufgrund von Hitzeeinwirkungen gestorben. Hitzetote müssen vermieden werden. Deshalb ist es wichtig, dass Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen besonders gut auf Hitzewellen vorbereitet sind. Aus Sicht von Andrew Ullmann (FDP) geht das Thema an der Bundesregierung komplett vorbei. Sie duckt sich weg, verweist auf die Länder und hat kein Konzept für die zukünftige Entwicklung. Das ist der Schluss, der sich aus der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zur „Vorbereitung der Gesundheits-und Pflegeeinrichtungen auf Hitzewellen“ der FDP Bundestagsfraktion ergibt.

Andrew Ullmann:

„Die Bundesregierung scheint das Thema nicht zu interessieren. Sie duckt sich weg und verweist in ihrer Antwort auf die Länder. Die Länder aber kommen ihrer Verpflichtung, die Ausstattungen der Kliniken zu finanzieren, seit Jahren nicht mehr in ausreichendem Maße nach. Auch wenn dies von Land zu Land unterschiedlich ist. In Brandenburg wurden beispielsweise die Investitionsmittel für Krankenhäuser gegenüber dem Jahr 1991 um fast 75% reduziert. Dort sieht der Doppelhaushalt für 2019 und 2020 pro Jahr nur 100 Mio. EUR vor, obwohl 220 Mio. EUR gebraucht werden. In Berlin sanken die Investitionsmittel sogar um mehr als 80%. Insgesamt ist ein riesiger Investitionsstau festzustellen, der sich nicht nur auf den Stand der Digitalisierung in den Krankenhäusern, sondern auch auf solche Dinge wie Raumkühlung auswirkt. Es ist skandalös, dass Patienten und Personal diese Misere ausbaden müssen. Um auf Hitzewellen besser vorbereitet zu sein, ist klar: Wir brauchen in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen mehr Klimaanlagen. Diese sollten jedoch auf jeden Fall CO2-neutral sein. Sonst gießen wir Öl ins Feuer. Um diese Ausgaben zu stemmen, brauchen wir aber auch endlich einen Paradigmenwechsel in der Krankenhausfinanzierung.“