Genf - Hauptstadt der Globalen Gesundheit
Mit dem Unterausschuss für Globale Gesundheit sind wir als Delegation nach Genf gefahren. Wir wollten nicht nur Kontakte aufbauen, sondern vor allem auch die Institutionen sehen und die Verantwortlichen treffen, die für Gesundheit im globalen Maßstab verantwortlich sind.
Wer globale Gesundheit belächelt oder als Weiterführung der Entwicklungspolitik ansieht, dessen Horizont ist leider sehr beschränkt. Gesundheit ist zwar ein Zustand und manchmal ein Schicksal, das jedes Individuum nur selbst betreffen kann: Keiner kann eine Krankheit für einen anderen übernehmen, keiner kann seine Gesundheit mit eintauschen. Aber Gesundheit ist wie kein anderes Thema eines mit globalem Anspruch.
Denn Krankheiten, Epidemien, aber auch Medikamente, Therapien und Prävention müssen global gedacht werden. Leider gibt es heute einen rückwärtsgewandten Trend, der manch einen von einer „Volksgesundheit“ sprechen lässt. Diese Sprache und Denke ist vorgestrig, wissenschaftsfremd und hilft keinem. Wir müssen Gesundheit global denken und das habe ich gerade auch bei der WHO und den in Genf ansässigen Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS), der Internationalen Fazilität zum Kauf von Medikamenten (UNITAID) und dem Weltärztebund verdeutlicht bekommen.
Auch die Chancen der öffentlich-privaten Partnerschaften müssen wir in Deutschland verstärkt in den Blick nehmen. Leider haben wir keine Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, ohne die die Weltgesundheit mit Sicherheit nicht so ein großes Thema wäre. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Auch deutsche Unternehmen und gerade der Mittelstand zeigen zunehmend Interesse an globaler Gesundheit, weil sie wissen, dass Gesundheit nicht nur ein Wert an sich ist, sondern Gesundheit auch die Voraussetzung für eine florierende Wirtschaft bedeutet.