Bundesratsinitiative zur Widerspruchslösung - ist keine Lösung: Wir müssen über die Feststellung des Todes debattieren
Die Bundesratsinitiative zur Widerspruchslösung bei Organspenden ist in meinen Augen kontraproduktiv. Wir haben eine parlamentarische und damit demokratische Entscheidung gegen die Widerspruchslösung bereits getroffen. Diese gilt es zu respektieren. Wir haben allerdings noch mehr Möglichkeiten, um die Anzahl der Spender zu erhöhen. Die Gefahr besteht, dass diese Möglichkeiten in der immerwährenden Debatte um die Widerspruchslösung untergehen. Entscheidender wäre andere Möglichkeiten zu erörtern, die nachweislich in anderen Länder besser funktionieren ohne Ängste zu schüren. Da wäre die Möglichkeit fachlich und gesamtgesellschaftlich über den Hirntod als Spendekriterium zu debattieren. Wenn wir vom Hirntod zum Herztod übergehen, könnten wir die Spendezahlen erhöhen. Es ist bedauerlich, dass dies in der Debatte zu selten erwähnt wird. Alle positiven Beispiele aus dem europäischen Ausland haben das Kriterium des Herztods als Voraussetzung für eine Organspende. Wir werden im parlamentarischen Bereich eine Diskussion und ggf. auch eine Abstimmung drängen. Denn es gilt alles zu tun, was möglich und ethisch richtig ist, um mit Transplantationen Leben zu retten.