BIPAM darf kein Besserwisserinstitut werden
Zunächst einmal gratuliere ich herzlich Lars Schaade zu seiner Berufung zum neuen Präsidenten des RKI. Er hat in den vergangenen Monaten gezeigt, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist. Allerdings hätte das Zeichen des Aufbruchs anders aussehen können nach dem Weggang von Lothar Wieler. Üblicherweise findet eine Ausschreibung für so eine wichtige Position statt. Das wäre wahrscheinlich der bessere Weg gewesen. Das geplante Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) sehe ich als fachlich richtigen Ansatz, um die Lücke in der Prävention der nicht übertragbaren Krankheiten zu füllen. Allerdings müssen wir uns bei der konkreten Ausgestaltung noch einigen, zumal etwas wie das BIPAM nicht konkret im Koalitionsvertrag vereinbart war. Wir müssen darauf achten, dass eine gewisse Unabhängigkeit der nachgeordneten Behörden gegeben ist und dass keine zusätzlichen Kosten entstehen. Zudem müssen wir darauf achten, dass konkrete Gesundheitsvorsorge vor Ort gemacht wird und damit hauptsächlich bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Das BIPAM darf auf keinen Fall ein Besserwisserinstitut werden, das an der Realität der Bürgerinnen und Bürger vorbeigeht und die Ärztinnen und Ärzte vor Ort nicht einbezieht.