Am Weltfrauentag die Gesundheit der Frauen global in den Blick nehmen
Prof. Dr. Andrew Ullmann (FDP, Vorsitzender des Unterausschusses globale Gesundheit im Deutschen Bundestag):
“Der Weltfrauentag ist insbesondere die Chance, die Gesundheit von Frauen weltweit in den Blick zu nehmen. Noch immer gibt es strukturelle Diskriminierung von Frauen, die dazu führt, dass Frauen gesundheitlich unnötig belastet und geschädigt werden. Dabei darf man sich nicht durch die vor allem in Industrieländern höhere Lebenserwartung von Frauen im Gegensatz zu Männern täuschen lassen. Hohe Müttersterblichkeit, Genitalverstümmlung, sexuelle Gewalt und deren psychische Folgen sind vermeidbar und müssen bekämpft werden. Auch die geschlechterspezifische Gesundheitsforschung braucht einen Booster. Die Frage der Frauengesundheit ist keine der Gleichheit, sondern der Gerechtigkeit und auch der wirtschaftlichen Notwendigkeit.”
Johannes Wagner (Bündnis90/Die Grünen, stellvertretender Vorsitzender des Unterausschusses Globale Gesundheit im Deutschen Bundestag):
„Die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts ist die Klimakrise. Diese Gefahr trifft zwar alle Menschen, jedoch nicht alle gleich. So sterben Frauen bei Extremwetterereignissen mit einer 14-mal höheren Wahrscheinlichkeit als Männer. Sie sind zudem häufiger von Mangelernährung oder Wasserknappheit betroffen. Über 20 Millionen Menschen begeben sich jährlich klimabedingt auf die Flucht. Fast 80 Prozent davon sind Frauen, die auf der Flucht häufig sexuelle Gewalt erleben. Diese Beispiele zeigen: die Gesundheit von Frauen und Mädchen ist untrennbar verbunden mit konsequentem Klimaschutz. Dabei ist es unumgänglich, Frauen mehr in internationale Klimaverhandlungen mit einzubeziehen – auch darum muss es am Weltfrauentag gehen.“